Hält Ihr Hausdach einem Wintereinbruch stand?

geschrieben am 08.03.2016 von Nils Hacke

Hat auch der Winter bisher eher Milde walten lassen, so ist doch erfahrungsgemäß auch im März noch mit Eis und Schnee zu rechnen. Und beide sind Gift für die Bausubstanz, warnt der Verband privater Bauherren (VPB). Wenn Tauwetter einsetzt, kann das Schmelzwasser ins Mauerwerk dringen und gravierende Schäden verursachen. Daher ist es wichtig, Schneeverwehungen an Hausecken sowie vor Terrassen und Balkontüren umgehend zu beseitigen. Und auch beim Schneeräumen darauf zu achten, dass der aufgetürmte Schneehaufen nicht bis an die Hauswand reicht. Viel schwieriger ist es, das Hausdach zu schützen. Dieser Teil des Hauses ist durch seine exponierte Lage den Launen der Natur am stärksten ausgesetzt. Kann das Tauwasser hier nicht richtig ablaufen, drohen Feuchtigkeitsschäden an der Dachkonstruktion. Diese Mängel sollte der Hausherr schnellstmöglich beseitigen lassen. Denn greift die Feuchtigkeit die Wärmedämmschichten an, verliert diese ihre isolierende Wirkung und beginnt zu schimmeln.

Dachrinne überprüfen!

Glitzernde Eiszapfen, die an der Fassade herunter wachsen, sehen zwar hübsch aus, stellen aber ein Sicherheitsrisiko dar und deuten außerdem darauf hin, dass die Dachrinne verstopft ist und das Wasser nicht richtig ablaufen kann. Läuft das Tauwasser dann an der Fassade herunter, durchfeuchtet es den Putz. Darum sollten Hausbesitzer spätestens im Frühjahr den Zustand der Rinnen und auch das Gefälle überprüfen lassen.

„Starker Schneefall stellt nicht nur in den Alpenregionen eine Gefahr für die Dächer dar“, erklärt Horst Lenz, Präsident der Ingenieurkammer RheinlandPfalz. Wichtig sei, dass der Hausbesitzer die Grenzen der Schneelast seines Daches kenne. Die Angaben hierzu sind im Standsicherheitsnachweis des Daches verzeichnet. 

Doch lässt sich die Schneelast nicht unbedingt an der Schneehöhe ablesen. So wiegt eine 10 cm dicke Schicht feinen Pulverschnees 10 Kilogramm pro Quadratmeter.

Nasser Pulverschnee erreicht dieses Gewicht schon bei einer Höhe von 2,5 cm, bei einer Eisschicht reicht bereits 1 cm aus. Zudem schichten sich bei Temperaturschwankungen Schnee- und Eislagen übereinander.

Auf Warnzeichen achten

Der Hausbesitzer tut also gut daran, auf Veränderungen am Dach zu achten. Hinweise auf zu schwere Schneelast geben auch Risse und Verschiebungen an Decken, Fenstern und Türstöcken. Entdecken Sie derartige Warnzeichen, sollten Sie sich direkt an einen Statiker wenden. Dieser misst dann die Schneelast auf dem Haus und überprüft dann anhand der Angaben im Standsicherheitsnachweis, ob Ihr Dach dem Gewicht standhält. Bei gutem Winterwetter empfiehlt der Verband außerdem zu prüfen, ob Schneefanggitter, Solaranlagen Antennen und Dachziegel fest sitzen, denn schon kleinste Risse machen das Dach auf Dauer undicht. 

Quellen: Verband Privater Bauherren (VPB), Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

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