Wie bunt ist Ihr Haus bei Nacht?

geschrieben am 07.12.2016 von Nils Hacke

Wenn Ihre Heizkosten auffallend hoch sind, liegt der Verdacht nahe, dass Sie „zum Fenster raus heizen“, ein Teil der Wärmeenergie also über sogenannte Wärmebrücken entweicht. Anhand von Thermographiebildern lassen sich Wärmelecks gezielt orten.

Thermographiebilder zeigen, wo genau die Schwachstellen der Gebäudehülle liegen. Optimale Voraussetzungen für die Aufnahmen sind winterliche Außentemperaturen von unter 5°C, informiert „Zukunft Altbau“, das Informationsprogramm des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Wichtig ist außerdem, dass das Gebäude zum Zeitpunkt der Aufnahmen gut beheizt ist.

Um die bestmögliche Kontrastwirkung zu erreichen, sollten die Bilder am späten Abend bzw. nachts bei kalter und trockener Witterung aufgenommen werden - warnen Sie die Nachbarn gegebenenfalls vor, damit keine Unruhe entsteht. Darauf weist Hermann Dannecker vom deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN) hin.
Auf den Bildern ist Ihr Haus in bunten Farben zu sehen: Rot, orange, gelb oder gar weiß stehen für mittlere bis hohe Wärmeverluste, blau, lila und schwarz zeigen eine gute Isolierung an. Wer sichergehen will, kombiniert die Außenansicht von jeder Seite des Hauses mit Aufnahmen des Hausinneren. Dort ist es umgekehrt: Dunkle Farben markieren ein kaltes, also schlecht isoliertes Bauteil.

Zwar kann man die Spezialkameras ausleihen, doch da der Umgang mit dem Gerät erlernt werden sollte und die Bilder nicht selbsterklärend sind, empfiehlt das DEN, einen professionellen Gebäudethermographen (vorzugsweise in Gestalt eines unabhängigen Energieberaters mit Kenntnissen über Messtechnik und Baukonstruktion) mit der Erstellung der Bilder zu beauftragen. Bei einer Begehung vor Ort kann er auf Basis der Thermographie-Aufnahmen feststellen, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll und nachhaltig sind.

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